Seit 40 Jahren schwingt "Schlaufe Otto", wie Otto Kunz (61) im
Dorf liebevoll genannt wird, ehrenamtlich den Taktstock im
örtlichen Wander- und Mandolinenverein und am kommenden Samstag
wird ihm der Verein dafür danken und ihn für sein
jahrezehntelanges Engagement ehren.
Seine musikalische Karriere begann 1949. Otto Kunz, gerade
volljährig geworden, übernahm die Leitung des zwei Jahre zuvor
wiedergegründeten Orchesters, das aus 15 Jugendlichen
bestand. Musikalische Vorkenntnisse besaßen die wenigsten, die
Qualität der Instrumente war äußerst dürftig.
Über Jahre unterrichtete Kunz, der Mandoline, Geige, Wald- und Tenorhorn spielte, wöchentlich 10 bis 15 Schüler und Schülerinnen. Er organisierte Proben- und Konzerttermine und schon nach fünf Dirigentenjahren hatte er das Orchester auf 30 Aktive aufgestockt.
Gemeinsam mit seinem Freund Josef Schuh aus Bliesen betrieb er 1953 die Gründung des Bundes für Zupf- und Volksmusik Saar (BZVS) und nahm mit seinem Orchester an vielen Fortbildungslehrgängen teil.
1957 kam die erste Bandaufnahme beim Saarländischen Rundfunk zustande, 1963 wurde ein Jugendorchester aufgebaut. Sein inzwischen herangewachsener Sohn Franz-Rudolf ließ sich für die Mitarbeit im Orchester motivieren und half dem Vater bald auch beim Dirigieren aus. Die glückliche Vater-Sohn-Konstellation verhalf dem Verein in den folgenden Jahren zu einer Blütezeit.
Seit der Feier des 50-jährigen Bestehens im Jahre 1976 existieren drei Ensembles: ein Jugendorchester, ein sogenanntes Großes Orchester und ein Seniorenorchester mit insgesamt 74 Aktiven, und dies in einem Dorf mit 3000 Einwohnern!
30 Konzerttermine im Jahr sind die Regel. Hervorzuheben sind die Konzerte beim Saarländischen Rundfunk, in der französischen Garnison St. Wendel, zum Saarländischen Sommer in Saarbrücken, aber auch die Mitarbeit bei den Zupfmusiktagen des BZVS, sowie die Konzertreisen nach Frankreich und in die Schweiz (rpd, St. Wendeler Stadtrundschau, September 1989)