Chöre und Orchester bei Verdi vereint
(Saarbrücker Zeitung, 21.05.1992)
Den Auftakt zum 65-jährigen Vereinsjubiläum des Wander- und
Mandolinenvereins "Frisch Auf" bildete eine Demonstration
gesanglicher und musikalischer Schaffenskraft der örtlichen
kulturellen Vereine. Alle beim abendlichen Eröffnungsprogramm
mitwirkenden Gruppen bewiesen nicht nur, dass sie leistungsstark
ihre Vereinsziele vertreten, sondern auch, dass sie zur Stelle
sind, wenn ein gemeinsames Programm gestaltet wird. Der Festakt
lockte zahlreiche Gäste an.
Höhepunkt der Veranstaltung war zweifellos der gemeinsam
vorgetragene Gefangenenchor aus der Oper Nabucco von Guiseppe
Verdi unter der Leitung des Gesangsvereinsdirigenten Rolf Mohr.
Das Zusammenwirken aller Chöre und Orchester war bei dieser
Darbietung und auch beim anschließenden gemeinsamen Vortrag "Ode
an die Freude" von Ludwig van Beethoven, fehlerlos.
Es bewies die gute Einstudierung sowohl in den Chören und
Orchestern wie auch bei den gemeinsamen Proben. Die Bühne war zu
diesem Zweck erweitert worden. Auf Anbauelementen musste ein Teil
der 220 Mitwirkenden untergebracht werden.
Mit der Fest-Ouvertüre von Heinrich Schneider eröffnete das "Große
Orchester" des Jubiläumsvereins unter Leitung von Otto Kunz die
Programmfolge. Der Vorsitzende von "Frisch Auf", Georg Hinsberger,
schilderte kurz die Vereinsgeschichte und lobte besonders Dirigent
Otto Kunz, der seit 1949 dieses Amt begleitet. Kritisch äußerte
sich Hinsberger über die gängigen Zuschüsse der Gemeinde für die
Vereine im kulturellen Sektor.
Mit "Abendfrieden" von Otto Groll und "Frieden" von Hildegard
Eckart setzte der Frauenchor das Programm fort. Er wurde von
Emanuel Drobczyk dirigiert und Andreas Burg wirkte am Piano mit.
Marpingens Bürgermeister Werner Laub erklärte in seiner
Festansprache, dass bei Zupfmusik keine lauten Töne möglich
seien. Still müsse man ihr zuhören. Eine wechselvolle Geschichte
habe der Verein erlebt. Die musische Früherziehung stehe bei ihm
heute in voller Blüte, der Nachwuchs sei gesichert. Die Gemeinde
schulde ihm Dank.
Unter der Leitung von Eberhard Grün bereicherte das Orchester des
"Musikvereins Harmonie" das Programm mit "Flashes for Band" von
Jan Sengers. Der Kirchenchor sang unter der Leitung von Emanuel
Drobczyk "Die Nachtigall" von Mendelssohn Bartholdy.
Viel Beifall erhielt das Jugendorchester des Wander- und
Mandolinenvereins für "Saarländische Zupfmusik" von Herbert
Baumann. Es wurde von Horst Kessler dirigiert.
Auch eine Tanzgruppe aus der Rokokozeit trat auf. Sie war von Wera
Holzer trainiert worden. Der Männerchor des "Gesangsvereins
Concordia" begeisterte unter Stabführung von Rolf Mohr. Das
Jugendorchester des gastgebenden Vereins bereicherte unter
Stabführung von Horst Kessler das Programm. Der Kirchenchor unter
Emanuel Drobczyk brachte weitere Programmbeiträge. [...]
(js, Saarbrücker Zeitung vom 21.05.1992)
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